Am 12. Mai ging es für die Weseler Crew wieder einige 100 Kilometer gen Norden zum ersten diesjährigen Segelevent der „German Open“ nach Grömitz.
Die Vorfreude stieg in Anbetracht dessen, dass das Event unter Vor-Pandemie-Bedingungen starten sollte. Also fuhren wir mit zwei Gespannen – Schiff und Wohnwagen – los. Übereifrig hatten wir auf der Hinfahrt bereits den North Sails Tuning Guide studiert und verinnerlicht, damit uns mit den neuen Segeln nichts mehr im Wege steht – dachten wir. Letztendlich blieb unsere Segellieferung aus und wir mussten doch wieder auf unseren in die Jahre gekommenen Segelsatz ausweichen.
Am ersten Abend kam bereits schon fast die gesamte J24-Klasse zum KV-Grillen zusammen und rundete den Anreisetag inkl. Einkranen ab.
Das Nächtigen auf dem Campingplatz war dieses Mal allenfalls eine kleine Herausforderung. Dank des einen oder anderen Bieres waren die eisigen Nächte und der fehlende Strom schnell vergessen.
Am nächsten Morgen fanden wir auf der Ostsee nahe des Grömitzer Segel-Clubs gute Segelbedingungen vor. Passend zum ersten Event mit neuer Crew-Konstellation gab es natürlich – wie soll es auch anders sein – eine Starkwind-Prognose, die sich aber erst am zweiten Tag voll durchsetzen konnte. Es gab sogar so viel Wind, dass die Schweden, die den rauen Wind normalerweise gewohnt sein müssten, einen Großbaumbruch erlitten. Nach mühseligen Beschaffungsmaßnahmen haben wir die Schweden aber, bereit zum Angriff, am nächsten Tag wieder auf dem Wasser angetroffen.
Natürlich gab es bei dem guten Druck auch wieder einige dreckige Unterwasserschiffe zu inspizieren. Auch ein paar Sonnenschüsse trugen sich zu, die es von Weitem mit Spannung zu beobachten galt.
Am letzten Tag der „German Open“ fanden wir nochmal leichte Windbedingungen vor. Trotz Skepsis seitens des Wettfahrtleiters und des ein oder anderen Teams konnten sogar noch zwei Wettfahrten bestritten werden, wovon wir die letzte sogar für uns entscheiden konnten.
Abseits der Regattabahn machte die J24-Klasse ihrem Ruf wieder alle Ehre. Kurzerhand musste das Club-Haus als Tanzschuppen herhalten und das Tanzbein wurde ordentlich geschwungen. So wurde abends feucht fröhlich bis in die Puppen verharrt.
Besonders nennenswert fanden wir, dass das KV-Boot trotz der starken Windbedingungen alle Wettfahrten durchgezogen hat. Salute und Applaus zum 15. Platz nach Berlin!
Größter Dank geht an dieser Stelle auch raus an die tolle Organisation und die kompetente Wettfahrtleitung, die uns bei den Top-Bedingungen an unsere Grenzen gebracht hat!
Bei der Siegerehrung beehrten wir nicht nur das Team „Hungriger Wolf“, den diesjährigen Deutschen Meister (Gratulation!), sondern auch der Sieger „Schwere Jungs“ der letzten German Open (und zweitplatzierter in Grömitz) hat den traditionellen Weg ins kalte Hafenbecken gefunden.
Trotz durchwachsener Ergebnisse sind wir mit dem Event in Grömitz sehr zufrieden und mussten wieder einmal feststellen, wie klasse das Segeln in Grömitz ist. Mit Vorfreude blicken wir nun auf die anstehende Kieler Woche 2022 im Juni unter Vor-Pandemie-Bedingungen und freuen uns, alle Crews wiederzusehen!

 

Isabelel Cramer