German Open: ein Bordbericht von Jette Lyssewski

Die „Derbe Kerle“ hat dieses Jahr noch kein Wasser gesehen und dann direkt eine German Open, doch wir waren motiviert und hatten die Vorbereitungen über den Winter erfolgreich abgeschlossen.

Im Nieselregen ging es nach Kiel und mit den ersten Booten wurde auch unseres in Schilksee gekrant. Noch schnell alles abgecheckt, die Inventory-List kontrolliert und als unser Team vollständig war, ging es zur Anmeldung wo wir gewogen wurden. Wir können alle doch noch zunehmen, zu sechst bringen wir nur 388 Kilogramm auf die Waage. Mit diesem Wissen war das Einkaufen sehr entspannt und wir haben alle noch in Kiel zusammen gekocht und genossen, dass wir alle sechs mal wieder zusammensitzen konnten.

Ausgeschlafen und mit einer sehr großen Portion Couscoussalat fuhren wir zum Boot. Start war um 12 Uhr. Der erste Tag auf dem Wasser sollte aber nicht so glatt verlaufen, wie erhofft.
Fröhlich segelten wir raus, doch huch, seit wann fängt unsere Segelnummer mit einer vier an? Na gut, also heute mit einer falschen Segelnummer, schnell noch beim Startschiff umgemeldet. Am Abend wurden wir dann zusätzlich auch noch darum gebeten unsere alten Nummern im Spi zu übermalen… Unser Spi ist auch schon echt viel herumgekommen und mittlerweile sind schon drei verschiedene Nummern darin verewigt.

Die J/24-Flotte kurz nach dem Start. / Foto: Christian Beeck

Mit dem ersten Start hatten wir dann auch unseren ersten größeren Crash. Der “Wolf” hat bei uns angebissen und wir flüchteten ins Startschiff. Die Wettfahrt wurde dann auch noch abgebrochen. Diese Zeit nutzten wir, um die Löcher abzukleben, den Relingsdraht und unseren Spiblock noch extra zu verspannen, denn es sollte noch mehr Wind aufkommen. Nach dem Schock sind wir dann dreimal den fünften Platz gesegelt und der Tag nahm dann noch ein gutes Ende – mit einem ersten Platz in der letzten Wettfahrt!
Den Abend verbrachten wir mit den Wölfen unter Deck und flickten unseren Heckkorb. Der anschließende Hot-Dog-Abend, der von den Veranstaltern der MaiOR organisiert wurde, stärkte uns mit Essen und Bier. Das KV-Team hat dann noch viele Teams motiviert zu trichtern. Für die, die damit nichts anfangen können: ein Bier zu exen aus dem Glas ist langweilig, warum denn nicht aus einem Schlauch mit Trichter …

Sonntag war zunächst erst einmal Startverschiebung an Land. Die Hoffnung auf Wind enttäuschte uns aber nicht, um 15 Uhr wurde der erste Start angekündigt und wir haben sogar noch vier Wettfahrten gesegelt. Um 19.30 Uhr sind wir nach einem schön sonnigen Tag wieder im Hafen eingelaufen. Da denkt man sein Bruder verarscht einen nur, aber doch wir sind auf den dritten Platz hochgerutscht. Yeah!

Die Jahreshauptversammlung wurde bedingt durch den wettfahrtreichen Tag auf 20 Uhr verschoben und der Verein TSVS/SYC hatte schon den Grill für uns angefeuert, sodass wir direkt essen konnten. Nach einer kurzen, aber doch informativen Jahreshauptversammlung ging es dann zu den anderen Klassen in die Vassa-Halle. Alle teilnehmenden Klassen haben sich zusammengetan und eine Happy-Hour mit Freigetränken organisiert. Die Tanzfläche wurde dann auch recht schnell eröffnet und um 0 Uhr haben wir in Gesas dreißigsten Geburtstag hineingefeiert. Statt Klinken putzen gab es Spibäume, die Gesa säubern musste, leider mit Rasierschaum und nicht mit Sahne, das war lecker …

Nach einer langen Nacht, ging es um 10 Uhr wieder aufs Wasser. Der Wind nahm leider immer mehr ab, aber wir schafften noch zwei Wettfahrten, auch wenn die letzte  verkürzt wurde. Für uns war der Tag leider nicht so erfolgreich und wir endeten auf dem fünften Platz insgesamt. Dennoch hatten wir Spaß und haben es sehr genossen wieder mit der J/24-Klasse zu segeln.

Das Wetter hätte für das Abbauen und die Siegerehrung nicht besser sein können. Es gab viele tolle Preise, die Yachticon uns netterweise gesponsert hat. Dank den Veranstaltern der MaiOR-Regatta und unserer tollen Klasse war das mal wieder ein wunderschönes Event. Nach einem Fischbrötchen, haben wir uns alle wieder in ganz Deutschland verteilt. Wir hoffen, dass die „Derbe Kerle“ bis zur Kieler Woche wieder fit ist und wir uns alle wiedersehen.